Bislang hatten wir Sie ausschließlich als fiese Giftspritze des wirtschaftsradikalen Nationalkonservatismus kennengelernt. Seit die Bundestagswahlergebnisse Ihnen jedoch eine punktuelle Zusammenarbeit mit den ehemaligen Feinden von der ökosozialistischen Volksfront abverlangen, beobachten wir Sie auch gerne bei Ihren ersten, ungewohnten Schritten auf dem diplomatischen Parkett.
So lasen wir im Koalitionsgesprächsblog der Süddeutschen erfreut, dass Sie mit einigen der derzeitigen Verhandlungen zufrieden seien, mit anderen dagegen nicht so, Ihnen allerdings sowieso nur wichtig sei, dass ab jetzt alles in die von Ihnen gewünschte Richtung gehe. Alles stelle sich also insgesamt ganz vielversprechend dar – mit lediglich einer Einschränkung: »Aber die andere Seite der Medaille, die muss jetzt folgen. Ansonsten wird auch das viele Geld nicht nutzen.« Der kommende Koalitionsvertrag müsse nämlich »einen Zukunftsatem tragen, der auch wirklich trägt und nicht nur weiße Salbe ist«.
Diesen tragenden Zukunftsatem wiederum, Herr Linnemann, der nicht nur weiße Salbe ist und sich auch nicht weiter in einem Metapherngestrüpp verhakt, dürfen wir uns auf der anderen Seite der Medaille nicht zufällig als Ihren toxischen Odem vorstellen? Und zwar von ganz nahem?
Beißt wahrscheinlich: Titanic