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Briefe an die Leser

 Hey, »Arte«!

Stark, wie Du den Zuschauern in Deiner Doku »Geheimakte Rudolf Steiner« derzeit den Anthroposophen-Guru nahebringen willst. Steiner sei also eine Art Influencer gewesen, erfahren wir da. Seine Korrespondenz mit Freunden und Familie stellst Du darum passenderweise in Chatnachrichten in I-Phone-Optik dar, und obendrein gibt es sogar einen KI-Steiner zu sehen, der seine – nun ja – Ideen in einem Instagram-Fenster verlautbart. Letztlich, so weiß eine Expertin für Marketingstrategien und Influencertum zu berichten, sei auch Steiner »ein Marketingstratege« gewesen.

Steiner habe sich etwa mit Nietzsche-Zitaten »geschmückt. Heute würde man das einen Repost nennen«, so die Expertin weiter. Denn wie sollten Otto-Normal-Internet-Trottel wie unsereins sich eine Vergangenheit mit längst vergessenem Brimborium wie Briefen und Büchern sonst überhaupt noch vorstellen können, wenn nicht mittels schiefer Vergleiche mit dem üblichen Social-Media- und Marketing-Quatsch, der nun offenbar also auch rückwirkend alles einebnen und gleichmachen soll?

Immerhin: Dank derart Doku gewordenem Hirnkrampf kann nun auch die gestandene Anti-Steiner-Fraktion bei Titanic schon etwas mehr mit seiner Denkschule anfangen: Wer möchte nach diesen eineinhalb Stunden schließlich nicht sein Endgerät samt Zugang zur Arte-Mediathek für immer auf den Schrottplatz geben? Quasi ein dauerhafter Log-out. Du verstehst?

Winke-Smiley von: Titanic

 Jan Ullrich!

Jan Ullrich!

Zwei Ihrer drei Söhne widmen sich ebenfalls dem Radrennsport, gaben Sie in einem Interview preis und fügten hinzu: »Ich drücke die Daumen.«

Dann drücken wir doch auch die Daumen. Auch wenn wir uns nicht ganz sicher sind, was wir den Sprösslingen wünschen sollen. Dass die Karriere und der Tritt in Papas Fußstapfen gelingt? Erste Radrennerfolge, dann Dopingmissbrauch, betrunken Autofahren, Anzeige wegen Körperverletzung, Koks und zu guter Letzt Prügelei im Garten von Til Schweigers Söhnen auf Malle?

So oder so:

Toi, toi, toi! Titanic

 Howdy, Amis,

was mussten wir da kürzlich in der Braunschweiger Zeitung lesen? »Die Eierpreise sind im ersten vollen Monat von Trumps Amtszeit um 60 Prozent gestiegen.« Keine Überraschung, aber dann: »Ein Dutzend kostet vielerorts bis zu zehn Dollar – etwa so viel wie ein Munitionsmagazin für Schnellfeuergewehre.«

Well, Amis, da weiß man ja gar nicht, wofür man sich beim Shoppen entscheiden soll: Was Leckeres zum Frühstück oder eher was Nettes für den Rest des Tages? Und wären da nicht Eierhandgranaten ein hübscher Kompromiss?

Sincerely not yours: Titanic

 Holla, CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann!

Bislang hatten wir Sie ausschließlich als fiese Giftspritze des wirtschaftsradikalen Nationalkonservatismus kennengelernt. Seit die Bundestagswahlergebnisse Ihnen jedoch eine punktuelle Zusammenarbeit mit den ehemaligen Feinden von der ökosozialistischen Volksfront abverlangen, beobachten wir Sie auch gerne bei Ihren ersten, ungewohnten Schritten auf dem diplomatischen Parkett.

So lasen wir im Koalitionsgesprächsblog der Süddeutschen erfreut, dass Sie mit einigen der derzeitigen Verhandlungen zufrieden seien, mit anderen dagegen nicht so, Ihnen allerdings sowieso nur wichtig sei, dass ab jetzt alles in die von Ihnen gewünschte Richtung gehe. Alles stelle sich also insgesamt ganz vielversprechend dar – mit lediglich einer Einschränkung: »Aber die andere Seite der Medaille, die muss jetzt folgen. Ansonsten wird auch das viele Geld nicht nutzen.« Der kommende Koalitionsvertrag müsse nämlich »einen Zukunftsatem tragen, der auch wirklich trägt und nicht nur weiße Salbe ist«.

Diesen tragenden Zukunftsatem wiederum, Herr Linnemann, der nicht nur weiße Salbe ist und sich auch nicht weiter in einem Metapherngestrüpp verhakt, dürfen wir uns auf der anderen Seite der Medaille nicht zufällig als Ihren toxischen Odem vorstellen? Und zwar von ganz nahem?

Beißt wahrscheinlich: Titanic

 Spielerisch, Nato,

hast Du bei einer Übung den Kriegsfall geprobt, und zwar mit einem eigens dafür erstellten Brettspiel. Das nennst Du wenig einfallsreich »Wargame«. Uns würde ja interessieren, an welche reale Vorlage Du wohl das Regelwerk angelehnt hast: Call of Duty? Sniper 3D? Oder doch eher Cards Against Humanity?

Fragt natürlich nur im Spiel: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Höchst erregend

Da mich das berühmte Karakorumkamasutra bei der Lektüre ebenso kaltließ wie »Fifty Shades of Schnee«, gibt es nur ein Werk der bergerotischen Literatur, das ich wirklich empfehlen kann. Es ist Leopold von Messner-Masochs Klassiker »Venus im Fels«.

Andreas Maier

 Luft am Ende des Tunnels

Ich verstehe nur wenig von Ingenieurskunst, aber ich habe eine Beobachtung gemacht, von der ich glaube, dass sie im Tunnelbau hilfreich sein könnte. Manchmal, wenn ich mir ein Slush-Eis kaufe und es durch den Strohhalm einsauge, entsteht im Slush-Becher eine Art Tunnelröhre im Eis. Bei weiterem Einsaugen ohne Bewegung des Strohhalmes kommt dann nur noch Luft – unschön! Das passiert aber nicht immer, sondern nur bei einer bestimmten Konsistenz des Eises, deren Eigenschaften zu analysieren ich noch nicht die Zeit und Muße hatte. Ab hier könnte ja ein Fachmagazin für Bauingenieurswesen übernehmen.

Paul Amsel

 Fürs Wörterbuch

Jetzt weiß ich endlich, wie diese eingehäkelten Klorollen-Hütchen fürs Auto heißen: Chapeau de toilette.

Elias Hauck

 Blütenträume

Wenn ein Magnolienbaum an vielleicht zehn, zwölf Tagen im Frühjahr doch recht beeindruckend in voller Blüte steht, mehrere Sinne anspricht und für Hochgefühle sorgt, anschließend wochenlang schmutzigrosafarbene Blütenblätter in Mengen herumliegen und viel klebrige Arbeit machen, und wenn ansonsten viele Monate lang nichts Erwähnenswertes passiert – ist das dann eventuell ein Sinnbild für den Beginn und Verlauf mancher Beziehung? Ich frage für einen Freund und dessen Frau, die ich eigentlich beide gar nicht besonders gut kenne. Wir haben praktisch keinen Kontakt mehr.

Norbert Behr

 Psychologisches Schnellgutachten

Menschen, die Lichtschalter für die Badezimmerbeleuchtung außen im Flur statt im Badezimmer selbst anbringen, sind nicht mit Geschwistern aufgewachsen.

Katharina Greve

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 11.04.: Schertz vs. TITANIC: Lindner-Anwalt Christian Schertz geht jetzt auch in eigener Sache gegen TITANIC vor. SZ und turi2 berichten.
  • 01.04.:

    TITANIC-Mitherausgeber Tim Wolff spricht in E+Z Entwicklung und Zusammenarbeit über Journalismus und Satire.

  • 27.02.:

    Die FAZ, turi2 und noch einmal turi2 berichten über die juristische Auseinandersetzung zwischen Ex-Finanzminister Christian Lindner (FDP) und TITANIC bzgl. des Januartitels.

  • 30.01.:

    Die Leipziger Volkszeitung berichtet über Buchpreisverlierer Clemens Meyer und seinen Gastbeitrag in TITANIC, mit dem er sich seine Scheidung und Steuerschulden finanziert. 

  • 07.01.:

    Radio 3 befragt TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus zum Anschlag auf die Charlie Hebdo-Redaktion.

Titanic unterwegs
03.05.2025 Ludwigshafen, Das Haus Max Goldt
03.05.2025 Kassel, TiF Ella Carina Werner
04.05.2025 Freiburg, E-Werk Max Goldt
04.05.2025 Markkleeberg, Deutsches Fotomuseum Rudi Hurzlmeier: »Fototogo«